Ortskapelle — St. Georg Senftenberg


Der Vorgängerbau der heutigen Kapelle, der anläßlich seiner Weihe zu Ehren des St. Georgius 1620 erwähnt wird, war ein schlichter Barockbau mit einem von einer sogenannten „welschen Haube“ bedeckten Dachreiter. Wegen der vielen Prozessionen war diese bald zu klein.


In den Jahren 1668/69 wurde durch den Graubündener Baumeister Valentin Juliot unter dem Bamberger Fürstbischof Valentin Voit von Rieneck die Kapelle neu gebaut.


Der große Andrang durch die Fürbitter machte aber schon 1683 eine nochmalige Erweiterung notwendig.


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Georgiritt

Das kirchliche Leben auf dem Senftenberg wird besonders durch den Georgiritt zur Senftenbergkapelle in die Öffentlichkeit getragen. Er findet jedes Jahr im Frühling statt und zieht zahlreiche Interessierte aus nah und fern an.


Der alte Georgiritt:

Der Georgiritt war ursprünglich ein Ritt der Hufschmiede aus der Umgebung zur Senftenbergkapelle, um ihren Handwerkspatron zu verehren. Nur die Hufschmiede hatten das Privileg, festlich gekleidet und hoch zu Roß durch die Kapelle hindurchzureiten. Der alte Georgiritt fand zum letzten Mal 1848 statt. Es entstand eine Rauferei, die zwei Beteiligten das Leben kostete. Daraufhin wurde der Georgiritt verboten.


Der neue Georgiritt:

In seiner heutigen Form, durch Kuratus Barnickel und den Frankendorfer Bürgermeister Georg Brütting wiederbelebt, gibt es den Georgiritt seit 1951. Der Georgiritt findet entweder am Sonntag vor oder nach Georgi (23.04.) statt. Unter Musik- und Fahnenbegleitung setzt sich jedes Jahr ein prächtig geschmückter Reiterzug von Gunzendorf aus in Bewegung, um den steilen Weg zur Senftenbergkapelle zurückzulegen. Reiter und die vielfach aufwändig geschmückten Pferde werden anschließend gesegnet.

Das offizielle Senftenberger Reiterverzeichnis weist seit den 50er Jahren bei den Georgiritten zwischen 28 und 89 Reiter aus. Längst wurden dabei die mittlerweile ausgestorbenen Arbeitspferde der Bauern durch die Freizeitpferde der Hobbyreiter ersetzt.


Georgenmarkt:

Der Tag mit der größten Wallfahrtstätigkeit war auf dem Senftenberg seit jeher der Georgentag. An diesem Tag wurde am Senftenberg auch Markt abgehalten. Hier konnten sich die angereisten Bauern mit Waren versorgen. Zu den ihre Produkte feilbietenden Handwerkern gesellten sich jedoch bald auch Schausteller und Wirte, so dass es zu Trinkgelagen und Schlägereien kam, die im Widerspruch zum eigentlich religiösen Hintergrund des Marktes standen.

So wurde der Georgenmarkt später in den Ort Buttenheim verlegt und dort die Markttradition fortgesetzt.



Letzte Änderung: 19.01.2017 18:07 Uhr