Senftenberg

 

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Abenteuer Senftenberg (JT/FF)


Fotoapparat, Handy, Notizblock und Stift in den Rucksack gepackt, Fahrrad geschnappt, mit Freundin Vicky zur Unterstützung verabredet, so mache ich mich auf zu meinem ersten BACARI-Einsatz. Das Abenteuer Senftenberg wird mir an diesem Nachmittag einen wahren Berg an Informationen liefern. Das Schießen von Fotos ist ja kein Problem, aber wie so ein Bericht für BACARI entstehen soll, ist mir noch ein großes Rätsel. Rätselhaft war in den Ferien dann auch das Verschwinden meines Blockes mit allen Senftenbergnotizen und meines ersten Berichtsentwurfes. Mit Rufus, Margit & Markus an der Seite konnten schließlich alle Rätsel gelöst werden ... 😉

In Fahrgemeinschaften wurden die FePro-Kinder zum Senftenberg gebracht. Im unteren Bereich des Senftenbergkellers wartete schon Rudi Distler, der Organi-sator der Veranstaltung, mit seinen „Burgfeen“ Monika, Rita und Hedwig. Nach einer kurzen Begrüßung nahmen die Damen bei den Kindern Maß und bereiteten die spätere Bekleidung der Teilnehmer vor. Herr Distler erläuterte den erwar-tungsvollen Kindern noch kurz das Programm des Nachmittages, ehe es Richtung Obersenftenberg losging. Wir marschierten vorbei am Ausschank des Senften-bergkellers und an einigen privaten Kellern, dann mussten wir rechts abbiegen und eine Anhöhe erklimmen. In einem kleinen Wäldchen sollten wir den Standort der ehemaligen Burganlage Obersenftenberg erreicht haben. Dass der Aktions-leiter sich sehr für Heimatgeschichte interessiert und sich gut über das Thema Senftenberg informiert hatte, wurde uns bald klar. Wir erfuhren, dass wir im Moment höher standen (435m ü. NN) als im letzten Jahr am „Gipfel“ des Schieß-berges (422m ü. NN). Was für uns beim ersten Hinsehen alles unspektakulär war: zwei Mulden, Ränder, ... ließ Herr Distler mit seinen Erzählungen tatsächlich zur Burganlage werden. Wir liefen die nun auch uns sichtbaren Umrisse der Anlage ab und verglichen sie dann mit einer Kopie vom Grundriss. Zur Vertiefung des Eindrucks markierten wir die Ränder der ehemaligen Burganlage mit roten Holzpflöcken. Das Einschlagen der Pflöcke mit dem Hammer stellte sich auf dem steinigen Untergrund als gar nicht so leicht heraus. Dann machten wir uns gemeinsam noch Gedanken über das Leben auf einer Burg im Vergleich zu heute. Beispielsweise gab es in der Burg keine Heizung. Deswegen ließ man auch nur wenige, kleine Fenster im Gemäuer. Zum Schutz vor Kälte wurden diese mit Tierdarm bespannt. Wieder zurück am Keller konnte gleich die bäuerliche Klei-dung angezogen werden. Dazu bastelten sich einige Kinder noch Stirnbänder, Kopftücher und Beutel. Vor dem nächsten Programmpunkt legten wir eine kleine Pause mit Getränken, Obst und Keksen ein. Dann zog die FePro-Gruppe weiter zum Spielplatz. Dort erzählte Rudi Distler sehr anschaulich und überzeugend vom Bauernaufstand, bei dem viele Bauern ihr Leben verloren. Mit Trommel, Laterne, Fahne, Dreschflegeln, Mistgabeln und weiteren „Waffen“ rüstete er nun „seine“ Bauern für den Sturm auf den Untersenftenberg aus. Im Burghof war bereits ein Holzgestell für die Errichtung eines Bauernlagers vorbereitet. Die Waffen wurden abgelegt und das Lager fertiggestellt und ausgestattet. Während Herr Distler mit uns das Gelände hinter der Kapelle erkundete, befestigten die „Burgfeen“ die Tücher im Lager und bereiteten zusammen mit Steffi Behr und Margit Fritschi das Bauernmahl. Natürlich betrachteten wir die Kapelle, die dem Heiligen Georg geweiht ist, nicht nur von außen. Hier erfuhren wir eine Menge über den bereits dritten Kapellenbau, über Renovierung und Ausstattung. Viele Menschen besuch-ten die Senftenbergkapelle, wenn sie in einer Notlage waren und baten hier um Hilfe. Sie beteten für eine gute Ernte, für ein krankes Tier, für eine gesunde Geburt oder die Heilung von Angehörigen. Wegen vieler Diebstähle wurde der Eingang vor einigen Jahren mit einem Gitter abgesichert. Dann war es Zeit für unsere gemeinsame Stärkung im Bauernlager. Im Hintergrund lief Musik aus alter Zeit und wir löschten unseren Durst mit Holundertrank und Apfelwasser, ausge-schenkt aus großen Steinkrügen. Die Apfel-Trauben-Stecken, die Brotfleck und der Bauernschmaus schmeckten sehr, sehr lecker! Mit voller Ausstattung machten wir danach ein Gruppenfoto an der Kapelle. Wir waren fast schon im Gehen, als uns Rudi Distler noch mit selbstgebauten Schandgeigen überraschte. Damit wurden früher Leute bestraft, z.B. für ständiges Lügen. Das Gelächter war groß, als die „zänkischen Weiber“ Steffi und Margit in die Schandgeigen gesperrt wurden. Ganz klar, dass alle Kinder nun selbst auch einmal in einer Schandgeige stecken wollten. Wegen ihrer kleinen Hände konnten sie sich aber ruckzuck wieder daraus befreien. Schön war´s und viel zu schnell vorbei!


Kommentar von Rufus: Da sag mal einer, dass eine FePro-Aktion mit Blick in die Geschichte unserer Heimat langweilig ist! Gut, dass in Rudi Distlers Kopf schon wieder Ideen für das FePro 2020 kreisen. Er denkt angeblich über eine Nachtwanderung durch Buttenheim nach... Wow! Wau! 😊

Letzte Änderung: 18.10.2019 13:35 Uhr